Plastik und Bio-Kunststoffe gehören nicht in die „Grüne Tonne“
Die Bioabfallverordnung (BioAbfV) ist auf Beschluss von Bund und Ländern novelliert worden. Ziel ist es vor allem, den Eintrag von Kunststoffen, insbesondere Mikroplastik, und anderen Fremdstoffen in die Umwelt zu reduzieren.
Ab heute gelten strengere Regeln für sogenannte Störstoffe in der Biotonne. Hintergrund ist, dass noch immer zu viele Plastikabfälle in der Biotonne landen. Aus Bioabfall wird wertvoller Kompost für die heimischen Äcker und Gärten. Um die Qualität dieser Komposte und Erden sicherzustellen, müssen Störstoffe mit viel Aufwand entfernt werden.
Die wesentlichen Neuerungen ab dem 1. Mai 2025:
Bioabfälle dürfen in der Masse nicht über drei Prozent Fremdstoffanteil enthalten. Zu den Fremdstoffen gehören neben Kunststoffen auch Steine, Glas, Keramik und Metalle. Die Abfuhrunternehmen im Landkreis Darmstadt-Dieburg überprüfen den Inhalt der Biotonne per Sichtkontrolle sowie mit Detektoren. Ist die Tonne falsch befüllt, wird sie stehengelassen. Die Haushalte haben dann die Möglichkeit, die Störstoffe selbst auszusortieren, müssen dann allerdings die nächste turnusmäßige Leerung abwarten. Oder sie können bei ihrer Kommune eine Restmüll-Banderole erwerben und die Biotonne mit der Banderole versehen zum Restmüll-Termin entleeren lassen.
Auch andere Stoffe stören das Kompostierungsverfahren
Auch vermeintlich biologisch abbaubare Stoffe gehören nicht immer in die Biotonne. Auf der Seite des ZAW findet sich unter Abfall ABC – ZAW eine detaillierte Auflistung aller Abfallarten. Tierfäkalien beispielsweise haben in der Biotonne genauso wenig zu suchen wie rohes Fleisch und Knochen in größeren Mengen. Auch die Verwendung von sogenannten Bioplastikmülltüten schafft in den Kompostierungsanlagen große Probleme: Kompostierbares Plastik braucht für die Verrottung deutlich länger als Biomüll. Damit ist es industriell nicht kompostierbar und ein Störfaktor in den Kompostierungsanlagen. Sehr gut hingegen eignen sich die kompostierbaren Papiertüten, die der ZAW an seinen Kompostierungsanlagen verkauft.
