Besuch auf der Kompostierungsanlage des ZAW zeigt beeindruckende Leistung
Der neue Geschäftsführer des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung für den Landkreis Darmstadt-Dieburg (ZAW), Carsten Helfmann, hat kürzlich mit Bürgermeister Ralf Möller die große Anlage draußen vor der Stadt besucht. Eine Bestandsaufnahme zeigt: Die Anlage ist ein Segen für Weiterstadt, eine Investition in die Zukunft ist hier gut angelegt.
Unweit der JVA zwischen Wiesen und Äckern wird die Kompostierungsanlage als einzige der fünf Anlagen des ZAW von einer Frau geleitet: Birgit Fischer-Krug führt hier mit vier Mitarbeitern Regie. Und das ist nicht die einzige Besonderheit: Gleich neben der Kompostierungsanlage gruppieren sich in einem Rondell die Container des Recyclinghofs. Alles ist sorgfältig beschildert, so dass die Kunden, wie bei einem Drive-in, direkt mit ihrem Recyclinggut heranfahren können.
Geräte entsorgen und dabei Blumenerde kaufen
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, das können Kunden in der Weiterstädter Kompostierungsanlage, „KOA“, wie der ZAW seine Anlagen liebevoll abkürzt. Zum Beispiel alte E-Geräte fachgerecht entsorgen und direkt nebenan noch frische regionale Blumenerde von der Kompostierungsanlage aufladen. Egal ob Holen oder Bringen: Die Mannschaft um Birgit Fischer-Krug ist mit sichtlicher Freude im täglichen Kundenkontakt, der naturgemäß an den Samstagen von März bis November seinen Höhepunkt erreicht. „In der Zeit von 8 bis 14 Uhr herrscht Andrang, weil die Weiterstädter dann in Haus und Garten werkeln. Da wird viel auf den Recyclinghof gebracht, aber auch vieles für die Gartenarbeit eingekauft – es geht langsam wieder los mit dem Kompost-, Mulch- und Erdenverkauf“, sagt Fischer-Krug.
Regionale Komposterzeugung
Kompost und Blumenerde kommen aus eigener Erzeugung, denn sie sind Produkte aus der Grüngutentsorgung. Grünschnitt, aber vor allem Biogutabfälle aus Weiterstadt und Umgebung, werden hier zum Verrotten aufbereitet. Dabei hilft auch eine geschlossene Biodegma-Anlage, deren dünne Außenhaut zwar atmen kann, aber keine Gerüche der Verrottung nach außen lässt. „Fast keine“, schmunzelt Fischer-Krug, denn die Nase signalisiert durchaus, dass man es mit einem biologischen Prozess zu tun hat.
Investitionen in die Zukunft
Ein großer Anlagen- und Maschinenpark ist nötig, um die Bioabfälle nach wenigen Wochen schon wieder verwertbar zu machen. Hier ist regelmäßig Investitionsbedarf zu überprüfen. Aber vor allem das Wirtschaftsgebäude, das „Büro“ auf der Anlage, hat Sanierungsbedarf. In den Neunzigern gebaut und ohne Dachisolierung ist es zwar das Herzstück. Aber keineswegs ein Wohlfühlort – gerade in heißen Sommern nicht, wenn die Temperaturen steigen. „Das Gebäude steht definitiv auf dem Prüfstand“, sagt Geschäftsführer Helfmann. Dem schließt sich Bürgermeister Ralf Möller an. Für den Weiterstädter, der selbst ganz normaler Kunde der „KOA“ ist, steht fest: „Wir sind froh, dass der ZAW diese vielseitige Anlage betreibt – ein tolles Angebot für unsere Weiterstädter.“
Information: Die Öffnungszeiten der Anlage mit der Adresse Vor den Löserbecken 22 sind: Mo., Mi., Fr. 13:30 – 16:30 Uhr, Mi., Fr. 8:00 – 12:30 Uhr, zusätzlich März bis November: Sa. 8:00 – 14:00 Uhr. Mehr Informationen gibt es unter: zaw-online.de/standorte oder telefonisch unter 06150 12439
